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Kontrafaktische Abhängigkeit: besteht zwischen Messwertreihen und gemessenen Sachverhalten, z.B. Drücken. Wären die Drücke anders gewesen, wären die Messwerte anders gewesen. Doppelte kontrafaktische Abhängigkeit besteht im Fall von Regelungsmechanismen, wo auf die Messwerte automatisch reagiert wird. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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John Bigelow über Kontrafaktische Abhängigkeit – Lexikon der Argumente
I 315 Kontrafaktische Abhängigkeit/Ursachen/Bigelow/Pargetter: Die Verbindung zwischen Ursachen und kontrafaktischer Abhängigkeit ist eng aber kompliziert. Sie geht auf Lewis 1973b(1), "Verursachung“ zurück. Lewis: Die Analyse als Verursachung ist ein Spezialfall der kontrafaktischen Abhängigkeit. Logische Form: eine Folge von Propositionen. >Propositionen, >Kontrafaktisches Konditional. I 317 Kontrafaktische Abhängigkeit/kA/Lewis/Bigelow/Pargetter: Hier werden Relationen von Folgen von Propositionen betrachtet, keine Kräfte. >Kräfte. Dabei ist wichtig, dass diese nur zwischen getrennten Ereignissen gegeben sind. >Ereignisse, >Kausalität. Sie ist breiter als die Definition der Verursachung von Lewis, aus drei Gründen: 1. Sie kann auch zwischen Propositionen bestehen, die keine Ereignisse betreffen, Bsp Die Anzahl von Ratten und Katzen betreffend. 2. Hier können auch sich überlappende Ereignisse einbezogen werden. I 318 Bsp Zusammengesetzte Ereignisse hängen oft kontrafaktisch von ihren Komponenten ab. Bsp Jaegwon Kim: wenn ich nicht ein Doppel-r geschrieben hätte, hätte ich nicht „Harry“ geschrieben. (Kim 1973)(2). 3. Es gibt einen Unterschied ob man sagt, welche dieser Ereignisse passieren oder ob eins dieser Ereignisse passiert. Bsp es kann wahr sein dass diese kontrafaktischen Konditionale wahr sind c1 geschieht wäre>wäre e1 geschieht c2 geschieht wäre>wäre e2 geschieht und dennoch folgende nicht wahr sind c1 geschieht nicht wäre>wäre e1 geschieht nicht c2 geschieht nicht wäre>wäre e2 geschieht nicht Verursachung/Lewis: Verursachung ist dann nicht gegeben, dennoch aber kontrafaktische Abhängigkeit. Bsp Es kann sein, dass eine Person in einem Experiment einen Ton hört, obwohl keiner produziert wird. I 319 Ursache/Lewis/Bigelow/Pargetter: Pointe: Man kann hier dennoch sagen, dass die Töne, die tatsächlich das Ohr erreichen, die Ursache für die Empfindung sind (keine Illusion) obwohl Lewis’ Bedingung eigentlich nicht erfüllt ist, das spricht dafür, dass wir uns eher auf den Begriff der kontrafaktischen Abhängigkeit verlassen als auf den der Verursachung, wie Lewis ihn definiert hat. Kontrafaktische Abhängigkeit/Physik/Wissenschaft/Bigelow/Pargetter: Bsp Boyles Gesetz: (Gasdruck ist von Volumen und Temperatur abhängig) liefert unendlich viele kontrafaktische Abhängigkeiten. Ähnlich: Bsp Wahrnehmungspsychologie, Biologie. I 320 ebenso: Bsp Im Prozess des Schlussfolgerns gibt es eine kontrafaktische Abhängigkeit zwischen Konklusion und Prämissen. Bsp Handeln gemäß Überzeugungen und Wünschen. Bsp Funktionalismus. Vgl. >Funktionalismus. 1. Lewis, D.K. (1973). Causation. Journal of Philosophy 70. pp.556-67. 2. Kim, J. (1973). Causes and counterfactuals. Journal of Philosophy 70. pp.570-2._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |